Margarethe Kelm
Wissenschaftliche Laufbahn
2011
Allgemeine Hochschulreife an der Erzbischöflichen Ursulinenschule Hersel
2011-2016
Studium an der Universität Rostock, Lehramt an Gymnasien in den Fächern Evangelische Religion und Physik
Seit 2016
Promotion an der Theologischen Fakultät der Universität Rostock im Fachbereich des Alten Testaments
Alttestamentliche Anthropologie der Psalmen am Beispiel von Ps 39
Alttestamentliche Anthropologie der Psalmen am Beispiel von Ps 39
Im Allgemeinen beschäftigt sich die Arbeit mit der alttestamentlichen Anthropologie. Hierbei geht es um die Frage nach Subjekt und Identität, nach dem Wesen des Menschen sowie seiner Stellung zu Gott, Mitmenschen und Umwelt. Der Aspekt der sozialen Bezüge des Menschen, der für die alttestamentliche Anthropologie zentral ist, soll einen Konzentrationspunkt der Arbeit darstellen und exemplarisch an Psalm 39 erörtert werden. Das Spezifische dieses Klagepsalms ist, dass er sich mit den Fragen nach Schuld und Vergänglichkeit auseinandersetzt, welche der Beter von der Krisenerfahrung seines eigenen Lebens ausgehend aufs Engste mit den anthropologischen Gegebenheiten verknüpft. Vor dem Hintergrund eines personalen Personenbegriffs sollen daher neue Aspekte für Identitätskonzeptionen des Alten Testaments in persisch-hellenistischer Zeit aufgezeigt werden.
Die an Psalm 39 gewonnenen Erkenntnisse zur personalen Identität sollen dann in einen weiteren literarischen Kontext gestellt und mit anderen anthropologisch relevanten Texten verglichen werden. Hierfür ist zunächst die Funktion von Psalm 39 im Kontext seiner Psalmengruppe von Bedeutung. Im Anschluss ist ein konzeptioneller Vergleich mit anderen späten Texten des Alten Testaments ratsam, die in ähnlicher Weise die Frage nach der Schuld des Menschen diskutieren. Hierbei ist jedoch die theozentrische Perspektive vorwiegend anzutreffen, weshalb die Weitung auf einen theologiegeschichtlichen Horizont lohnenswert ist.
Das Promotionsvorhaben wird von Prof. Dr. Judith Gärtner betreut.