Neues DFG-Forschungsprojekt
Resilienz in religiöser Sinngebung: Dankpsalmen und Passionserzählungen als resilienz-relevante Narrative in gesamtbiblischer Perspektive
Wir untersuchen Bibeltexte, die als resilienzrelevante Sinngebung verstanden werden können: Es sind Texte, die Todes- und Leidenserfahrungen nicht nur darstellen, sondern in der retrospektiven Narrativierung bereits deuten, da sie die Unumgänglichkeit des Leidens festhalten und die Gottesbeziehung wahren. Aus der Retrospektive der bewältigten Krise können zugleich Hoffnungsperspektiven im Umgang mit dem Leiden entstehen.
Als derartige Texte erweisen sich die Psalmenliteratur des Alten Testaments, insbesondere die Dankpsalmen, sowie Texte des Neuen Testaments, allen voran die Passionserzählungen der Evangelien, die das Todesleiden Jesu deuten. Beide Textbereiche thematisieren einerseits verschiedene Leiderfahrungen unter je unterschiedlichen kulturellen Vorgaben und in unterschiedlichen Gattungen, teilen andererseits theologische und anthropologische Prämissen für die Sinngebung im Leiden.
Ergebnisse des Projekts:
Es macht die aktuelle Resilienzforschung heuristisch für die Interpretation biblischer Texte fruchtbar.
Das Projekt erprobt methodologisch die Möglichkeiten einer die Kanonteile übergreifenden komparativen Exegese. Dazu werden die Gemeinsamkeiten, Resonanzen und Unterschiedlichkeiten erhoben, um exemplarisch an einer gesamtbiblischen Hermeneutik zu arbeiten.
Es erschließt auf diese Weise neue Sinngebungspotentiale der biblischen Überlieferung.
Prof. Dr. Christine Gerber, Professorin für Neues Testament, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Judith Gärtner, Professorin für Altes Testament, Universität Rostock
Prof. Dr. Judith Gärtner
Wissenschaftlicher Werdegang
- 1992-2000: Studium der Evangelischen Theologie in Münster u. Marburg
- 1996-1997: Studium an der Hebräischen Universität in Jerusalem mit Schwerpunkt Judaistik
- 2000: Erstes Theologisches Examen der EKKW
- 2000-2006: Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Altes Testament bei Prof. Dr. Jörg Jeremias, Philipps-Universität Marburg
- 2002-2004: Mitarbeit im Vorstand der ESWTR
- 2005: Promotion in Marburg
- 2006-2009: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Altes Testament, Universität Hamburg
- 05.09-01.11: Elternzeit
- 2010-2011: Stipendiatin der Ludwig-Maximilians-Universität München im Rahmen der Bayerischen Gleichstellungsförderung zum Abschluss des Habilitationsprojekts
- 28.10.2011: Habilitation an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München
- 2011-2013: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Siegen am Seminar für Evangelische Theologie im Fach Altes Testament
- 07.03.2012: Feststellung der Lehrbefugnis an der Ludwig-Maximilians-Universität München für das Fachgebiet Altes Testament und Ernennung zur Privatdozentin
- 2013-2014: Professorin für Altes Testament und Antikes Judentum an der Universität Osnabrück
- 2013-2014: Gastprofessur im Theologischen Studienjahr, Jerusalem
- 2013-2023: Mitglied in der Projektgruppe „Anthropologie des Alten Testaments“ der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie (WGTh)
- seit 2014: Professorin für Altes Testament an der Universität Rostock
- 2015-2023: Kollegin im GRK 1887 „Deutungsmacht. Religion und Belief Systems in Deutungsmachtkonflikten“
- 2015-2018: Vertrauensdozentin für das ev. Studienwerk Villigst
- 2016-2018: Studien- und Prodekanin der Theologischen Fakultät an der Universität Rostock
- seit 2018: Member of the steering committee “Formation of the Book of Isaiah” at the SBL
- 2019-2023: Chair of the steering committee “Formation of the Book of Isaiah” at the SBL
- 2019-2021: Stellvertretende Vorsitzende des Evangelisch-theologischen Fakultätentags
- 2019-2023: Leiterin des Teilprojekts „Resilienz im Gebet“ der DFG-FOR 2686 „Resilienz in Religion und Spiritualität. Aushalten und Gestalten von Ohnmacht, Angst und Sorge“
- seit 2020: Mitglied im Scientific Advisory Board der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien
- 2021-2022: Teilprojekt im Rahmen des Antrags bei der VW-Stiftung „The role of transcultural semantics and symbols for resilience during the Corona pandemic – a hermeneutic approach to historical and intercultural expressions of severe crisis“
- 2021-2022: Senior Fellowship am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald
- 2021-2023: Vorsitzende des Evangelisch-theologischen Fakultätentags
- seit 2023: Dekanin der Theologischen Fakultät an der Universität Rostock
- seit 2024: Vorstandsmitglied der WGTh
Monographien
Das ägyptische Hallel. Eine Untersuchung zu Theologie und Komposition der Psalmen 113–118, J. Gärtner, BThSt 193, Göttingen 2023.
Die Geschichtspsalmen. Eine Studie zu den Psalmen 78, 105, 106, 135 und 136 als hermeneutische Schlüsseltexte im Psalter, J. Gärtner, FAT 84, Tübingen 2012.
Jesaja 66 und Sacharja 14 als Summe der Prophetie. Eine traditions- und redaktionsgeschichtliche Untersuchung zum Abschluss des Jesaja- und des Zwölfprophetenbuchs, J. Gärtner, WMANT 114, Neukirchen-Vluyn 2006.
Herausgeberschaft
Deutungsmacht von Zukunftsnarrativen, M. Kumlehn / S. Wodianka / J. Gärtner (Hg.), Edition Kulturwissenschaft 295, Bielefeld 2024.
Resilienz – ein Thema für Schmerztherapie und Palliativversorgung?, J. Gärtner / L. Radbruch (Hg.), in: Themenheft Der Schmerz 2 (2023).
Resilienznarrative im Alten Testament, J. Gärtner / B. Schmitz (Hg.), FAT I 156, Tübingen 2022.
Jörg Jeremias, Studien zum Dodekapropheton II. gesammelte Aufsätze zu Joel, Obadja, Jona, Micha und Nahum, F. Hartenstein / J. Gärtner (Hg.), FAT 113, Tübingen 2019.
Exodus. Rezeptionen in deuterokanonischer und frühjüdischer Literatur, B. Schmitz / J. Gärtner (Hg.), DCLS 32, Berlin / Boston 2016.
Die Geschichtspsalmen, A. Klein / J. Gärtner (Hg.), Hebrew Bible and Ancient Israel 4 (2015).
Artikel
„Prophetie 1: Sind Frauen auch unter den Propheten?“, in: Update Exegese 2.3: Grundfragen gegenwärtiger biblischer Frauen- und Geschlechterforschung, Leipzig (im Druck).
„Moses in the Prophets and Psalms“, in: The Oxford Handbook of Moses, New York (im Druck).
„Das Buch Jesaja und seine Trägerkreise“, in: U. Berges (Hg.), In Search of the Unity of the Book of Isaiah. Synchronic Demands and Diachronic Challenges, Colloquium Biblicum Lovaniense LXXIII, BETL, Leuven (im Druck).
„Theologiestudieren in ‚ungekochten Zeiten‘“, in: Chr. Böckmann / Chr. Wenona Hoffmann / H. Imwalle (Hg.), Christus predigen – in Wort, Tat und Ton. Interdisziplinäre und internationale Perspektiven, Evangelische Verlagsanstalt Leipzig, erscheint 2025.
„The Reflection of Crisis - Resilience as an Aspect of Old Testament Anthropology exemplified by Ps 116“, in: U. Schmidt / M. Geiger, (Hg.), Vulnerability, Trauma, and Resilience. Psalms and Prophets as Sources and Resources, Trauma Bibel Series, Sheffield Phoenix Press, Sheffield UK (im Druck).
„Resilienz und Vulnerabilität in Ps 38“, in: Vulnerabilität, Ambiguitätstoleranz und Resilienzfaktoren, Anzeiger für die Seelsorge, 03/2025, 15–19.
„Relecture der Tora. Identitätsstiftung durch Erinnerung in den Psalmen“, ThG 67 (2024), 265–276.
„Resilienz in der Krise – paradigmatische Existenzdeutungen in Resilienznarrativen am Beispiel des ‚Buchs der Psalmen‘“, Zeitschrift für Palliativmedizin (25), 2024, 31–36 (doi.: 10.1025 / a-2171-9188).
„Kult und Dichtung. Überlegungen zu einer These Mowinckels am Beispiel von Ps 36“, in: Jan Chr. Gertz / C. Körting / J. Wöhrle (Hg.), Kult und Dichtung. 100 Jahre Psalmenstudien von Sigmund Mowinckel (1921–1924) und seine Impulse für die aktuelle Psalmenforschung, Evangelische Verlagsanstalt Leipzig, Leipzig 2024, 25–48.
„Der (post-)moderne Begriff der Resilienz und die jüdisch-christliche Tradition. Eine Einführung in die Resilienznarrative im Alten Testament“ (zusammen mit C. Richter), in: J. Gärtner / B. Schmitz (Hg.), Resilienznarrative im Alten Testament, FAT I 156, Tübingen 2022, 1–21.
„Vulnerabilität und Resilienz – Psalm 38 als Beispiel einer Verhältnisbestimmung“, in: H. Keul (Hg.), Theologische Vulnerabilitätsforschung. Gesellschaftsrelevant und interdisziplinär, Kohlhammer, Stuttgart 2021, 137–156.
„Klagen, beten, das Leben beweinen – Die Bedeutung der alttestamentlichen Forschung für das interdisziplinäre Gespräch im 21. Jahrhundert“ (zusammen mit M. Petersen), in: C. Richter (Hg.), An den Grenzen des Messbaren. Die Kraft von Religion und Spiritualität in Lebenskrisen, RuG 3, Stuttgart 2021, 79–95.
„The Kabod YHWHs. A Key Isaianic Theme from the Assyrian Empire to the Eschaton“, in: J. Stromberg / T. Hibbard (Hg.), The History of Isaiah. The Formation of the Book and its Presentation of the Past, FAT I 150, Tübingen 2021, 431–449.
„‚The Dwelling Place of Your Holiness‘ (Isa 63:15) – On the Meaning of Temple Theology in Trito-Isaiah“, in: A. Berlejung / A. M. Maeir u.a. (Hg.), Writing and Re-Writing History by Destruction, Proceedings of the Annual Minerva Center RIAB Conference, Leipzig 2018, Research on Israel and Aram in Biblical Times III, ORA 45, Tübingen 2022, 213–228.
„‚Und mein Schmerz steht mir immer vor Augen‘ (Ps 38,18) – Schmerz als Ausdrucksform der Klage“, in: M. Bauks / S. Olyan (Hg.), Pain and Its Representation in Biblical, Post-Biblical, and Other Texts of the Ancient Eastern Mediterranean, FAT II 130, Tübingen 2021, 85–104.
„Erinnerte Geschichte. Geschichtsdeutung und Geschichtserinnerung in den Psalmen“, BiKi 4 (2020), 212–218.
„Der Gottesknecht bei Deuterojesaja“ in: W. Kraus / M. Rösel (Hg.), Update Exegese 2.2: Ergebnisse gegenwärtiger Bibelwissenschaft, Leipzig (2019), 29–58.
„Und alles Volk sage: ‚Amen!‘… (Ps 106,48) – Buchgrenze oder Übergang. Zur Kompositionsgeschichte des 4. und 5. Psalmenbuches“, in: F. Hartenstein / Th. Willi (Hg.), Psalmen und Chronik, FAT 2. Reihe 107, Tübingen 2019, 113–128.
„Eine Frage der Gerechtigkeit? Identität durch Transformation am Beispiel der Gnadenformel in den späten Psalmen“, in: R. Ebach / M. Leuenberger, Tradition(en) im Alten Israel, FAT 127, Tübingen 2019, 233–252.
„‚Deine Fremden‘ oder ‚deine Vermessenen‘ (Jes 29,5)? – das Ineinander von Gericht und Heil im Arielwort (Jes 29,1–8)“, in: A. Graupner / J. Lanckau / S. Grätz (Hg.), Ein Freund des Wortes, Göttingen 2019, 110–126.
„‚Und die Erde war gestaltlos und wirr...‘ (Gen 1,2) – Mythos und tabula rasa in der priesterschriftlichen Urgeschichte“, in: Y. Bizeul / S. Wodianka (Hg.), Mythos und tabula rasa. Narrationen und Denkformen der totalen Auslöschung des absoluten Neuanfangs, Lettre, Bielefeld 2018, 141–158.
„Der Gott entsprechende Mensch in Ps 111–112 und Ps 119“, in: J. v. Oorschot / A. Wagner (Hg.), Gott und Mensch im Alten Testament. Zum Verhältnis von Gottes- und Menschenbild, VWGth 52, Leipzig 2018, 195–211.
„Vom Tod zum Leben – Das Danklied als Ort theologischer Reflexion“, ThLZ 143 (2018), 1211–1226.
„‚Keep Justice!‘ (Isaiah 56.1). Thoughts regarding the concept and redaction history of a universal understanding of ṣedaqa“, in: S. Gillmayr-Bucher / M. Häusl (Hg.), Ṣedaqa and Thora in Postexilic Discourse, LHBOTS (JSOTS) 640, London u.a. 2017, 86–99.
„‚[…] denn ihr seid Fremde gewesen im Land Ägypten‘ (Ex 22,20) – Überlegungen zu Migration im Alten Testament“, ZPT 69 (2017), 3–13.
„Die Völker und der Tag-JHWHs im Horizont des Jesaja- und des Zwölfprophetenbuches“, in: H.-J. Fabry (Hg.), The Book of the Twelve Prophets. Minor Prophets – Major Theologies, Colloquium Biblicum Lovaniense LXV, BETL 295, Leuven 2017, 131–156.
„Die Tora als Geschichte – zur hermeneutischen Bedeutung der Pentateuchtexte in den Psalmen und in Neh 9“, in: U. Rüterswörden (Hg.), Ist die Tora Gesetz? Zu Gesetzesverständnis im Alten Testament, Frühjudentum und Neuen Testament, BThS 167, Göttingen 2017, 83–117.
„‚Was können mir Menschen tun?‘ (Ps 118,6) – Zur theologischen und redaktionskritischen Vielschichtigkeit der Rettungsschilderungen in Ps 118“, in: J. Schnocks (Hg.), „Wer lässt uns Gutes sehen?“ (Ps 4,7). Internationale Studien zu Klagen in den Psalmen, HBS 85, Freiburg 2016, 338–359.
„Lebensstark aus der Klage. Traditionen der Hebräischen Bibel in der Perspektive von Resilienz am Beispiel von Ps 22“, PrTh 51 (2016), 75–81.
„Exodus Psalm 114 – The Hermeneutical Centre of the so-called Egyptian Hallel?“, in: J. Gärtner / B. Schmitz (Hg.), Exodus. Rezeptionen in deuterokanonischer und frühjüdischer Literatur, DCLS 32, Berlin 2016, 71–87.
„Rettung erinnern – Zur theologiegeschichtlichen und psalterkompositorischen Bedeutung von Geschichte in den späten Psalmen“, in: M. Meyer-Blanck (Hg.), Geschichte und Gott, XV. Europäischer Kongresses der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie vom 14.–18.09.2014 in Berlin, VWGTh 44, Leipzig 2016, 322–338.
- „Rückblick als Ausblick in Ps 135. Psalmentheologische und psalterkompositorische Überlegungen zur Funktion von Geschichte im 4. und 5. Psalmenbuch“, in: F.-L. Hossfeld / J. Bremer / T. Steiner (Hg.), Trägerkreise in den Psalmen, BBB 178, Göttingen 2016, 207–222.
- „The Historical Psalms. A Study on Psalms 78; 105; 106; 135, and 136 as Hermeneutical Key Texts in the Psalter“, J. Gärtner / A. Klein (Hg.), HeBAI 4 (2015), 373–399.
- „Der Andere und der Fremde – Überlegungen zu einer spätprophetischen Anthropologie am Bsp. von Jes 56,1–7.8“, in: J. v. Oorschot / A. Wagner (Hg.), Anthropologie(n) im Alten Testament, VWGTh 45, Leipzig 2015, 171–185.
- „‚indem er Feuer und Würmer in ihr Fleisch gibt‘ (Jdt 16,17). Die Metaphern in Jdt 16,17 vor dem Hintergrund von Jes 66,24“ (zusammen mit B. Schmitz), in: M. Witte (Hg.), The Metaphorical Use of Language in Deuterocanonical and Cognate Literature, YDCL 2014/2015, Berlin 2014, 107–123.
„Das Gottesvolk aus Israel und den Völkern in Jes 66 – Zur Bedeutung der Völkerwelt in der späten jesajanischen Tradition“, in: M. Tilly (Hg.), Der eine Gott und die Völker in eschatologischer Perspektive. Studien zur Inklusion und Exklusion im biblischen Monotheismus, BThS 137, Neukirchen-Vluyn 2013, 1–29.
„From generation to generation – Remembered History in Psalm 78“, in: E. Ben Zvi / Chr. Levin (Hg.), Remembering and Forgetting in Early Second Temple Judah, FAT 85, Tübingen 2012, 269–278.
„Jerusalem – City of God for Israel and the Nations in Zeph 3:8.9–10.11–13”, in: R. Albertz / J. Wöhrle / J. D. Nogalski (Hg.), Perspectives on the Formation of the Book of the Twelve. Methodological Foundations – Redactional Processes – Historical Insights, BZAW 433, Berlin u.a. 2012, 269–283.
„Jerusalem und die Völker in Mi 4/5 und Sach 14“, in: J. Krispenz / A. Schart (Hg.), Die Stadt im Zwölfprophetenbuch, BZAW 428, Berlin u.a. 2012, 339–358.
„The Torah in Psalm 106 – Interpretations of JHWH´s Saving Act at the Red Sea“, in: E. Zenger (Hg.), The Composition of the Book of Psalms, Colloquium Biblicum Lovaniense LVII, BETL 238, Leuven 2010, 479–488.
„Abraham“, in: B. Hübner / G. Orth / J. Wehnert (Hg.), Gestalten des Lebens. 24 Männer und Frauen des Alten und Neuen Testaments, Stuttgart u.a. 2010, 26–33.
„Erlebte Gottesferne. Drei schriftexegetische Antworten (Jes 58,1–12; 59,1–15a; 57,14–21)“, in: F. Hartenstein / M. Pietsch (Hg.), „Sieben Augen auf einem Stein“ (Sach 3,9). Studien zur Literatur des Zweiten Tempels, FS I. Willi-Plein, Neukirchen-Vluyn 2007, 81–100.
„‚...why do you let us stray from your paths...‘ (Isa 63:17). The Concept of Guilt in the Communal Lament Isa 63:7–64:11”, in: M. J. Boda / D. K. Falk / R. A. Werline (Ed.), Seeking the Favor of God. Volume 1. The Origin of Penitential Prayer in Second Temple Judaism, Vol. 21 of Society of Biblical Literature Early Judaism and Its Literature, Atlanta / Leiden 2006, 145–163.
Lexikonartikel
„Resilienz“, in: B. Janowski / J. Dietrich / U. Neumann-Gorsolke / A. Grund-Wittenberg (Hg.), Handbuch Alttestamentliche Anthropologie (HAA), erscheint bei Mohr Siebeck (im Druck).
„Dankbarkeit“, in: B. Janowski / J. Dietrich / U. Neumann-Gorsolke / A. Grund-Wittenberg (Hg.), Handbuch Alttestamentliche Anthropologie (HAA), erscheint bei Mohr Siebeck (im Druck).
„Psalms, Book of“, in: D. M. Gurtner / L. T. Stuckenbruck, T&T Clark Encyclopedia of Second Temple Judaism, vol. 1, London 2020, 445–449.
„Juda“, in: Wissenschaftliches Bibel-Lexikon (WiBiLex), Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart (www.wibilex.de), URL: https://bibelwissenschaft.de/stichwort/22884/ (2011).
„Onan“, in: Wissenschaftliches Bibel-Lexikon (WiBiLex), Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart (www.wibilex.de), URL: https://bibelwissenschaft.de/stichwort/29656/ (2011).
„Perez / Pereziter“, in: Wissenschaftliches Bibel-Lexikon (WiBiLex), Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart (www.wibilex.de), URL: https://bibelwissenschaft.de/stichwort/30736/ (2011).
Rezension
- E. Rodrigues, Psalm of Praise for the Rescue of the Throat. Concatenation and lectio continua of Pss 33-34–35, = Österreichische Biblische Studien, 54, Berlin u. a., Peter Lang Verlag 2022, 464 S., ISBN 9783631863749, ThLZ (149) 2024, 782–785.
- M. Schott, Sacharja 9–14. Eine kompositionsgeschichtliche Analyse. Berlin u. a., De Gruyter 2019, 315 S. = Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, 521, ThLZ 146 (2021), 546–549.
- H. Irsigler, „Denk an deinen Schöpfer“. Studien zum Verständnis von Gott, Mensch und Volk im Alten Testament, SBAB 60, Stuttgart 2015, URL: https://www.bookreviews.org/bookdetail.asp?TitleId=10647 (2016).
- J. Goldingay, The Theology of the Book of Isaiah, Inter Varsity Press, Downers Grove 2014, URL: https://www.bookreviews.org/bookdetail.asp?TitleId=10118 (2016).
B. Biberger, Endgültiges Heil innerhalb von Geschichte und Gegenwart. Zukunftskonzeptionen in Ez 38–39, Joel 1–4 und Sach 12–14, BBB 161, Göttingen 2010, OLZ, 110 (2015), 122–125.
S. Labouvie, Gottesknecht und neuer David. Der Heilsmittler für Zion und seine Frohbotschaft nach Jesaja 60–62, fzb 129, Würzburg 2013, ThLZ 139 (2014), 1437–1439.
M. J. Boda / C. J. Dempsey / L. Snow Flesher (Hg.), Daughter Zion. Her Portrait, Her Response, Society of Biblical Literature 2012, ThLZ 139 (2014), 1296–1297.
P. Riede, Vom Erbarmen zum Gericht. Die Visionen des Amosbuches (Am 7–9*) und ihr literatur- und traditionsgeschichtlicher Zusammenhang, WMANT 120, Neukirchen-Vluyn 2008, ThLZ 134 (2009), 1332–1335.
I. Willi-Plein, Haggai, Sacharja, Maleachi, ZBK 24.4, Zürich 2007, OLZ 104 (2009), 684–687.
N. Bilić, Jerusalem an jenem Tag. Text und Botschaft von Sach 12–14, fzb 117, Würzburg 2008, ThLZ 139 (2014), 1143–1145.
J. Wöhrle, Die frühen Sammlungen des Zwölfprophetenbuches. Entstehung und Komposition, BZAW 360, Berlin / New York 2006, BZ 51 (2007), 294–297.
M. Beck, Der „Tag YHWHs“ im Dodekapropheton. Studien im Spannungsfeld von Traditions- und Redaktionsgeschichte, BZAW 356, Berlin / New York 2005, BZ 51 (2007), 115–118.
K.-Ch. Park, Die Gerechtigkeit Israels und das Heil der Völker. Kultus, Tempel, Eschatologie und Gerechtigkeit in der Endgestalt des Jesajabuches (Jes 56,1–8; 58,1–14; 65,17–66,24), BEAT 52, Frankfurt a.M. u.a. 2003, ThLZ 130 (2005), 260–262.
Forschungsschwerpunkte
- Resilienzforschung
- Theologie und Exegese der Psalmen
- Anthropologie des Alten Testaments
- Theologie und Exegese der prophetischen Schriften mit dem Schwerpunkt Jesaja und Zwölfprophetenbuch
- Hermeneutik und Methodik
Resilienzforschung
Im Rahmen unseres DFG-Forschungsprojekts „Resilienz in religiöser Sinngebung: Dankpsalmen und Passionserzählungen als resilienzrelevante Narrative in gesamtbiblischer Perspektive“ untersuchen wir Bibeltexte, die als resilienzrelevante Sinngebung verstanden werden können: Es sind Texte, die Todes- und Leidenserfahrungen nicht nur darstellen, sondern in der retrospektiven Narrativierung bereits deuten, da sie die Unumgänglichkeit des Leidens festhalten und die Gottesbeziehung wahren. Aus der Retrospektive der bewältigten Krise können zugleich Hoffnungsperspektiven im Umgang mit dem Leiden entstehen.
Als derartige Texte erweisen sich die Psalmenliteratur des Alten Testaments, insbesondere die Dankpsalmen, sowie Texte des Neuen Testaments, allen voran die Passionserzählungen der Evangelien, die das Todesleiden Jesu deuten. Beide Textbereiche thematisieren einerseits verschiedene Leiderfahrungen unter je unterschiedlichen kulturellen Vorgaben und in unterschiedlichen Gattungen, teilen andererseits theologische und anthropologische Prämissen für die Sinngebung im Leiden.
Ergebnisse des Projekts:
- Es macht die aktuelle Resilienzforschung heuristisch für die Interpretation biblischer Texte fruchtbar.
- Das Projekt erprobt methodologisch die Möglichkeiten einer die Kanonteile übergreifenden komparativen Exegese. Dazu werden die Gemeinsamkeiten, Resonanzen und Unterschiedlichkeiten erhoben, um exemplarisch an einer gesamtbiblischen Hermeneutik zu arbeiten.
- Es erschließt auf diese Weise neue Sinngebungspotentiale der biblischen Überlieferung.
Prof. Dr. Christine Gerber, Professorin für Neues Testament, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Judith Gärtner, Professorin für Altes Testament, Universität Rostock
Psalmen und Psalter
Bei diesem Langzeitprojekt handelt es sich um den umfangreichsten deutschsprachigen Kommentar zu den Psalmen: Neubearbeitung im Rahmen des BK.AT (zusammen mit Friedhelm Hartenstein, München und Bernd Janowski, Tübingen). Dabei werden die Psalmen in textgeschichtlicher, literarhistorischer, formgeschichtlicher und theologischer Perspektive erarbeitet. Fokussiert werden insbesondere die Anthropologie sowie die Fragen der Psalterkomposition.
Anthropologie
Ein weiteres Forschungsgebiet gilt der alttestamentlichen Anthropologie. Insbesondere die in den Texten zum Ausdruck gebrachten Konzepte von Kollektivität und Individualität, der Emotionalität sowie das damit verbundene Selbst- und Weltverständnis des Menschen, liegen im Interesse meiner Forschungsarbeiten. Dabei geht es mir insbesondere darum, im interdisziplinären Diskurs mit den Kulturwissenschaften die vielfältigen und zum Teil auch im Konflikt stehenden Deutungsmachtprozesse um Selbst- und Weltdeutungen zu untersuchen.
- Wissenschaftliche Gesellschaft für Theologie (WGTh)
- Society of Biblical Literature (SBL)
- Pfullinger Arbeitskreis für Theologie (TAP)
- European Society of Women in Theological Research (ESWTR)
Prof. Dr. Judith Gärtner
Theologische Fakultät
Universitätsplatz 1 - Raum 207
18055 Rostock
Tel.: +49 381 / 498-8410
judith.gaertneruni-rostockde
Sprechzeiten
n.V.